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M1 Basis und Gedanken vor dem Ausbau

Wohnmobil Ausbau Vorgedanken

Ganz normales Wohnmobil-Urlaubscamp mit fünf Leuten, drei Kanus, Anhänger, Quad, Zelt Ofen …

Ganz normales Wohnmobil-Urlaubscamp mit fünf Leuten, drei Kanus, Anhänger, Quad, Zelt Ofen …

Inhalt

Was muss alles mit?
Welche Zuladung brauchst Du?
Größe der Küche?
Gewichtsverteilung
Wassertanks oder Kanister
Möbelmaterialien?
Euroboxen?
Was brauchen Mitreisende?

Hier will ich mit Dir über die Voraussetzungen, die ein Wohnmobil bieten sollte sprechen.

Mach Dir am Besten eine Liste, was Dein Selbstausbau-Wohnmobil so alles können soll. Sie sollte diese wichtigen Punkte behandeln, denn sonst hast Du später eventuell ein Problem.

Ich weiß wovon ich spreche, auch ich hatte einen 3,5 Tonner geplant, der später noch 1 Kilogramm Zuladung hatte. Falscher Schreiner? Zu viel eingebaut? Nicht ausreichend vorgeplant?

Es war am Ende von allem etwas!

Immerhin hatte der SCAM das fünf Tonner Fahrgestell, so konnte ich ihn problemlos auflasten.

Auch der ursprüngliche Plan aus dem Schredder einen siebeneinhalb Tonner zu machen wurde im Laufe der Zeit verworfen. Auch in Europa bin ich gerne mal mit vollen Tnks unterwegs. Wasser braucht man immer und will nicht alle paar Tage befüllen. Diesel gibt es in manchen Ländern deutlich günstiger als in anderen, so tankt man dort eben voll. Ruckzuck ist man über dem angepeilten Gesamtgewicht.

In Deutschland ist ein Strafzettel wegen Überladung noch harmlos. In Österreich wiegen Dich die Kieberer während der Autobahnfahrt und in der Schweiz kostet jedes Kilo Überladung 10 Franken!

Also macht ich den LKW Führerschein und lastete den Schredder auf neun Tonnen auf.

Ergo: Lieber ein größeres Fahrzeug mit Reserven einplanen, das hält dann auch die Belastung auf schlechten Wegstrecken besser aus.

Was will ich in meinem Selbstausbau-Wohnmobil dabei haben?

Dazu gehört die Frage: Will ich und wie lange autark leben können?

Alles was wir unterwegs brauchen bringt den Ausschlag der Waage in die Höhe, also was kannst Du einsparen? Um autark eine Woche, zwei, drei oder mehr irgendwo leben zu können braucht es Vorräte.

Wasser = Gewicht
Heizstoff = Gewicht
Lebensmittel = Gewicht

Wasser ist essentiell und in manchen Gegenden nicht überall verfügbar, also benötigst Du einen Vorrat. Dann müssen die Bewohner des WoMo auch was essen, also benötigst Du Vorräte und auch Platz um diese zu verstauen.

Ist es in dem Zielgebiet auch mal kalt, benötigst Du eine Heizung, die auch „gefüttert“ werden muss. Egal ob Gas, Diesel oder Holz, inwieweit ist das verfügbar oder muss mitgeschleppt werden?

Welche Zuladung muss dein Selbstausbau-Wohnmobil transportieren können?

Jetzt haben wir schon mal eine Idee zu den Vorräten. Aber auch die Insassen des Wohnmobils bringen was auf die Waage. Das sind mindestens 75 Kg pro Person, egal ob Baby oder Bodybuilder. Die genauen Schritte des Magirus-Deutz 90-16 Umbaus bei 4Wheel24 kannst Du in meinem Reiseblog nachlesen.

Außenwohnzimmer oder Wohnseite und Rückseite des Selbstausbau-Wohnmobils

Die Rechtsfahrerei in Europa gibt schon mal vor, dass der Einstieg zum Wohnbereich rechts ist, um vom Verkehr an der Straße weg zu sein. Im Heck wäre auch eine Möglichkeit, aber da wird Staub und Matsch von der Aerodynamik angesaugt. Dadurch ist die Rückseite eines Kastenwagens oder LKW meist staubig oder so.

Wie steht das Wohnmobil üblicherweise, wenn Du an einem schönen Platz bist? Oft ist die Seite, an der man den Tisch draußen aufbaut zur Aussicht geneigt. Man will da nicht den Hang ansehen sondern den Sonnenuntergang. Oder den See, Fluss, das Meer.

Also sollte der Eingang und damit ein Sonnenschutz bevorzugt rechts am Selbstausbau-Wohnmobil angebracht werden. Ob es eine Markise wird oder ein Sonnensegel entscheiden wir später.

Ist mitten in der Seitenwand die Türe muss der Sonnenschutz entweder ziemlich hoch oder davor beziehungsweise dahinter angebracht werden. Ist die Tür vorne bleibt mehr Platz für die Markise oder ein Sonnensegel. Die Tür ist fast zwei Meter hoch und darunter befindet sich der Schweller und Freiraum. Also sollte der Sonnenschutz bei circa 2,5 m Höhe angebracht werden. Beim Allradler kommen noch die höhere Bodenfreiheit und dicke Räder dazu, dann sind wir schon bei über drei Meter. Dann kann die Sonne schon wieder hereinscheinen und der Regen sprüht darunter.

So kann man wenn die Türe ganz vorne oder hinten an der Seite ist einen großen Sonnenschutz niedrig anbringen. Dann darf er auch kleiner sein weil er besser zu nutzen ist.

Einziger Nachteil ist hier, dass man immer zwischen Markise und Eingang dann Sonne bzw. Regen abbekommt.

Wohnmobil bauen – Die Küche

Wie groß soll die Küche sein? Kochst Du lieber draußen, weil Du sowieso nur im Sommer unterwegs bist oder möchtest Du auch im Winter die Möglichkeit haben ein Menü auf den WoMo Tisch zu bringen?

Mancher hat gerne die Küche auf der Eingangs-Seite, damit er beim Kochen die Aussicht aus dem Wohnmobil genießen kann. Andere nutzen diesen Platz für die Sitzecke, das ist Ansichtssache. Vergleiche die Vor-und Nachteile für Dich. Nicht empfehlen würde ich die Küche im Heck unterzubringen. Darin sind Töpfe und Vorräte, Geschirr und Gläser. Das verträgt sich nicht mit Rüttelei und Schlägen, die hinten verstärkt auftreten und ist nicht Pistenfest. Dazu später mehr.

Wohnmobil ausbauen – Die Gewichtsverteilung

Was Du schweres rechts einbaust, sollte links einen Ausgleich finden. Wir haben den Kühlschrank links und eigentlich wollte ich darunter die Ladetechnik unterbringen. Beides ist recht schwer, daher habe ich die Ladetechnik nach rechts verlegt, in die Sitzbank.

Ebenso ist es mit vorne und hinten. Hier müssen wir auf jeden Fall die Achslasten beachten. Hinten ist die Tragfähigkeit meist größer als vorne, eine Hinterachse im Wohnmobil ist meist eine stabile Starrachse.

Eventuell lässt sich je nach Fahrzeugtyp hier auch noch was tunen. Schau in einschlägigen Foren, ob es eine Verstärkung für Dein Fahrzeug gibt.

Mehr zur Gewichtsverteilung im Modul 2.

Winterfestes Selbstausbau-Wohnmobil?

Überlege, bei welchen Temperaturen du auf Reisen sein willst. Ob Skifahren mit dem Wohnmobil oder Sahara-Reise im Expeditionsmobil, jeder hat andere Träume. Auch für Sahara-Reisen ist eine Heizung sinnvoll, nachts kann es ziemlich kalt werden. Grundsätzlich zeigt die Erfahrung dass man irgendwann einfach mehr mit dem Wohnmobil machen will als nur einen Sommerurlaub.

Für ein winterfestes Wohnmobil solltest Du keine Wasseranlagen im Außenbereich haben, alles muss im gut wärmegedämmten Innenraum liegen. Selbst dort muss mit Minustemperaturen gerechnet werden wenn man nicht durchgehend eine Heizung am laufen hat. In meiner Hubkabine hatte ich alles was nicht einfrieren sollte in einem Staufach, also Wasser-Kanister und Vorräte. Für frostige Temperaturen hatte ich einen Benzin betriebenen Taschenwärmer, der den Schrank aufheizte, damit nichts einfriert.

Wassertank ins Wohnmobil bauen?

Für ein kleines WoMo oder ausgebauten Geländewagen würde ich Kanister nehmen, maximal jeweils 20 Liter wegen der Schlepperei. Davon dann mehrere, ganz nach Bedarf. Kanister sind einfach zu handhaben und zu reinigen. 20 Kilo sind noch gut zu tragen und einfach ins Wohnmobil zu heben. Für ein größeres Wohn- oder Expeditionsmobil bevorzuge ich fest eingebaute Tanks mit elektrischer Pumpe.

Bei den Tanks im Innenraum muss man immer Kondenswasser an den Außenseiten einkalkulieren, also sollte Platz zum Ablüften vorhanden sein. Eine Abflussmöglichkeit für Leck- oder Kondenswasser ist sicher eine gute Idee. 😉

Möbel Materialien für Dein Selbstausbau-Wohnmobil

Robust und leicht sollte das Material sein, aber auch wasserfest. Zumindest insoweit, dass es nicht bei Feuchtigkeit aufquillt. Kondens, hereingewehter Regen oder eine kaputte Trinkflasche kommen immer mal vor und schon sind Deine Möbel nass und das müssen sie aushalten können.

Bei einem Unfall sollen die Materialien keine scharfkantigen Teile oder Splitter bilden. Wenn die Kinder dran hochklettern müssen sie unbeeindruckt standhalten.

Wir haben für bisherige Wohnmobile Pappel-Multiplex verwendet, bei unserem Expeditionsmobil „Schredder“ verwendeten wir Banova, ein neues Multiplex-Material aus Balsa-Holz sowie Pappel-Multiplex. Balsa ist das leichteste Holz aber auch nicht ganz so stabil wie Pappel, was wir für stark beanspruchte Teile genommen haben.

Eine weitere Möglichkeit ist die Kombination aus dünnen Platten, zum Beispiel 3 mm Pappel-Sperrholz mit Aluminium-Winkeln um daraus Möbel und Kästen zu konstruieren.

Mein Freund Uli baut sich zur Zeit einen Sprinter als Wohnmobil-Van aus und will Aluminium-Profile mit Sperrholz Platten kombinieren. Das Projekt kommt später auch hier zur Sprache.

Euro-Boxen im Selbstausbau-Wohnmobil

Seit ich mit dem Wohnmobil unterwegs bin habe ich die Euroboxen von der Firma UTZ in Verwendung. Zuerst als Kisten im LandCruiser, die zum Teil gleichzeitig als Sitz dienten, dann in der Hubdachkabine als mobile Möbel. Die Liegefläche wurde mit Euroboxen unterbaut, tagsüber waren sie die Rückenlehne der Sitzecke. Euroboxen sind leicht und stabil und darauf kommt es an. Im Vergleich zu Aluminium haben sie auch den Vorteil, dass beim Scheuern auf schlechten Wegen der Inhalt nicht schwarz wird wie in einer Alubox.

Die zukünftig Mitreisenden im Wohnmobil befragen

Frage Deine Begleiter, was sie möchten und auf was sie wert legen. Kinder benötigen Spielsachen, von denen sie viiiiel einpacken und beim draußen spielen gar nicht brauchen. Wir haben immer jedem eine Box (schon wieder die Euroboxen 🙂 ) zugeteilt für Kleidung und persönliche Sachen. Die Kinder bekamen gemeinsam eine kleinere Box für Spielzeug dazu. Geht’s ans Wasser müssen für jeden mindestens zwei Handtücher mit, das waren bei uns fünf Nasen schon 10 Stück. Zehn Frottee Badetücher würden zusammen nicht mal in eine Box passen. Daher haben wir für jeden zwei Trekking-Handtücher besorgt, die verbrauchen einen Bruchteil des Platzes von Frottee.

Auch die Gadgets müssen Beachtung finden. Irgendwann kann ein Kind nicht mehr ohne Smartphone, Notebook und Tablet sowie eBook-Reader verreisen. Die Kopfhörer sind gottseidank sowieso schon angewachsen ;-). Erwachsene haben da auch so ihren Bedarf und alles braucht Platz, Gewichts-Kapazität und Strom.

Im Meer will man schnorcheln und in den Bergen MTB fahren.

Das alles muss Dein Selbstausbau-Wohnmobil dann schleppen können!

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