1 g Fahrzeug und Koffer bauen lassen
Meinen ersten Koffer plante ich für den Toyota LandCruiser. Ein leichter Pick-Up mit flacher Ladefläche, die von vornherein zur Aufnahme eines Kofferaufbaus geplant war. Ich dachte darüber nach, was ich daheim lassen konnte und mir so eine große Ersparnis brachte. Bei einer Pritschenhöhe von einem Meter kam ich natürlich schnell darauf, dass das unnötigste Mitbringsel was ich überall bekam Luft war. Also entwickelte sich der Plan von einem Hubdach um unnötige Luft heraus zu lassen. Damit wurde die Gesamthöhe des fertigen Fahrzeuges und damit Schwerpunkt und Luftwiderstand deutlich optimiert.
Den Koffer lies ich mir damals bei Ormocar.de bauen. Herr Bohrer weigerte sich anfangs das zu bauen, von wegen Garantie und so. Schließlich wurden wir einig und er baute mir zwei halbe Koffer zum aufeinander stecken. Ohne Garantie, wie er betonte. Das schwierigste daran war nicht der Koffer oder die Hubmechanik, sondern die zweiteilige Tür.
Alles in Allem war mein kleiner Hubdachkoffer genial. Ausgebaut circa 500 Kg schwer und funktionierte ziemlich gut, bis auf die Elektrik, aber das ist ein anderes Thema.
Das Material war ein Sandwich-Aufbau mit Glasfaser verstärktem Kunstharz, also GFK und Sperrholzplatten im Boden zur Aussteifung. Mit diesem Koffer war ich viel unterwegs, über den höchsten anfahrbaren Punkt der Alpen „Colle Sommeiller“ bis nach Marokko in den hohen Atlas.
Nach fünfzehn Jahren bekam ich noch gutes Geld dafür und ab diesem Zeitpunkt fuhr er auf einer VW Doka Pritsche.
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Welche Arten von Koffern eignen sich zum Wohnmobil Selbstausbauen
GFK-Sandwich Koffer sind die meist verwendete Aufbau-Art, es gibt aber auch solche mit Aluminium-Außenhaut und auch Mischungen daraus. Diese Art eines Aufbaus kommt aus dem Fahrzeugbau, speziell dem Kühlfahrzeug-Bereich.
Die Deckschichten sind meist aus GFK oder Aluminium, meist in 1,5 bis 3 mm Stärke, der Schaumkern ist zwischen 37 und 57 mm stark. Daraus ergibt sich dann eine Wandstärke von 40 beziehungsweise 60 mm. Die 40 mm Wand ist für kleinere Wohnmobile wie Pick-Up oder Transporter-Größe, die 60 mm Wandstärke wird für große Wohnmobile zum Selbstausbauen auf LKW-Basis verwendet.
Unser Koffer auf unserem Wohnmobil „Schredder“ besteht aus GFK-Sandwich mit Aluminium-Winkeln entlang der Kanten und einem innenliegenden Aluminium-Rahmen, der sich bis in die Heckwand zieht um dort die Last eines Heckträgers aufzunehmen. Der Boden im Koffer besteht aus einer Multiplex Platte (mehrschichtig verleimtes Holz) mit einer aufgeklebten GFK-Deckschicht. Die Ecken sind durch die Überlappung der Schaumkerne und die Verstärkung mit Alu-Winkeln sehr stabil ausgelegt. Innen sind die Ecken zusätzlich mit Aluminium-Winkeln verstärkt, die hier in der Zeichnung nicht enthalten sind.
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Dadurch entsteht ein kältebrückenfreier Aufbau, der außen sowie innen wasserdicht ist. Bei guter Planung bietet es sich an, weitere Verstärkungen in das Sandwich einbauen zu lassen. Diese dienen dazu, die Möbel und Einbauten im selbst ausgebauten Wohnmobil stabil aufzunehmen. Bett, Sitze, Möbel und Tisch können dann später ohne weitere Abstützung an der Wand befestigt werden. Kabelkanäle können auch in der Wand verbaut werden, das finde ich allerdings nur für die Deckenbeleuchtung sinnvoll.
Die Atmosphäre darin ist erst mal ziemlich kühl aber praktisch weiß und abwaschbar. Der Geruch nach GFK ist anfangs deutlich, verfliegt aber innerhalb der Ausbauphase des Wohnmobiles vollständig.
Maßgefertigter Koffer für ein Wohnmobil zum Selbstausbauen
Mit einem für Dich angefertigten Wohnkoffer bist Du sehr frei in der Gestaltung. Die Wände sind selbsttragend, meist ohne weitere Verstärkungen darin. Klappen, Fenster und Türen können an fast jeder Stelle eingebaut werden. Einschränkungen geben die die Außenwinkel und die Rahmen der Öffnungen vor. Wenn zum Beispiel der Außenwinkel 160 mm stark ist, der Falz im Türrahmen 30 mm hat und der Rahmen der Tür 30 mm breit ist, kann der lichte Durchgang in der Türe entsprechend nur 220 mm von der Außenkante des Koffers eingesetzt werden.
Gleiches gilt ebenso für die anderen Öffnungen. Daher muss auch unser Quad zuerst den Höhenunterschied von ca. 12 cm überwinden um in die Garage zu kommen. Wichtig ist dabei die Höhe der Klappe so festzulegen, dass das Oberteil der Ladung auch nach oben ausreichend Platz hat.
Wohnmobil Koffer selbst bauen
Um einen Koffer selbst zu bauen braucht man viel Platz und möglichst eine geheizte Halle, sofern man in der kalten Jahreszeit bauen will. Kleber benötigt eine gewisse Mindesttemperatur um hart zu werden, Dein Körper um nicht einzufrieren 😉
Kran, Gabelstapler und solche Kleinigkeiten erleichtern das Arbeiten ungemein. In meinem Fall war es so, dass ich weder über einen großen Platz noch eine Halle verfüge. Den Wohnmobil Innenausbau konnte ich gut vor der Garageneinfahrt realisieren. Also sah ich auf den einschlägigen Messen CMT und Abenteuer Allrad nach einem Lieferanten mit gutem Konzept. Fündig wurde ich bei 4Wheel24.de, die als einzige ein Konzept für einen tragfähigen 7,5 Tonner (mit ausreichend Zuladereserve) angeboten haben. Meine Erfahrung bei 4Wheel24 sind gut. Ich bin mit der Ausführung der Arbeiten sehr zufrieden. Tobias und seine Mitstreiter machten gute und preiswerte Qualität.
Die Kanten beim Wohnmobil Koffer – Qualität
Wir hatten beim SCAM einen Aufbau von einem hier nicht empfohlenen Kühlkoffer-Hersteller, der meinte ebenso gut Wohnmobil-Koffer zum Selbstausbauen anbieten zu können wie namhafte Hersteller. Ich wollte mit ihm meinen Family-Express, wie wir unseren SCAM nannten realisieren und auch beim Vertrieb und Entwicklung der Wohnmobil-Aufbauten zusammen arbeiten.
Leider war die Qualität der von ihm produzierten Koffer sehr unterschiedlich. Unser Koffer war relativ leicht mit ca. 300 Kg leer. Ein Wohnmobil-Koffer für einen Kunden brachte es schon auf 200 Kg mehr, obwohl auch nicht größer. Die Wände waren meist rechtwinklig zu Boden und Decke – aber nicht immer.
Alles in Allem keine Voraussetzungen für eine gute Geschäftsbeziehung.
Jedenfalls hatten wir hier Kunststoffkanten aus einem Baukasten-System. Die Kanten sind auch das Erste, was bei Fremdkontakt halten sollte. Hier ist Aluminium deutlich stabiler und zäher als GFK, was eine Felsberührung mit einem Loch quittierte. Die Reparatur geht bei GFK relativ einfach mit Spachtelmasse oder bei größeren Stellen mit Glasfaser-Matten und Harz zum überlaminieren.
Worauf Du achten solltest beim maßgefertigten Wohnmobil-Koffer
Deutlich alle Wünsche aufzeigen und die Reasisierbarkeit besprechen.
Bespreche am Besten alles, was Du mitnehmen willst und wo es hin gehen soll. Es ist ein riesen Unterschied, ob Du auf europäischen Straßen unterwegs sein willst oder eine Schotter-Piste auf der Seidenstraße unter die Räder nimmst.
Auf Haltbarkeit achten, Pistenfestigkeit?
Hat der Hersteller bereits Fahrzeuge gebaut, die sich jahrelang bewährt haben? Kann er entsprechende Referenzen anführen?
Genaue Planung des Wohnmobil-Koffers schützt vor Überraschungen!
Schau Dir alle möglichen Grundrisse an. Informationsquellen sind Messen, auch die Parkplätze davon, Websites der verschiedenen Wohnmobil-Aufbau Hersteller oder Fernreise-Treffen.
Wo sollen die Innen-Lampen hin – Kabelkanäle?
Kabel an der Decke zu verlegen sieht nicht so gut aus, wie unter der Oberfläche versteckte Kabel. Daher ist es gut vorher über die Platzierung der Lampen nachzudenken.
Verstärkungen: Wo wird Was im Wohnmobil-Koffer eingebaut?
Stark belastete Möbel wie Betten, Sitzbänke oder auch Innenwände müssen gut halten und teilweise viel Last aufnehmen. Außen sind Verstärkungen für die Aufnahme der Kräfte von Markisen, Sandblech-Haltern oder Fahrrad-Trägern wichtig. Wir haben 3 mm starke Aluminium-Platten an den wichtigen Stellen einlaminieren lassen. Hier kann man Gewinde einschneiden und eine Aufnahme befestigen.
Innenwände aus Sandwich-Material?
Für stabile Abtrennungen im Koffer besteht die Möglichkeit gleich vom Aufbau-Hersteller Wände aus dünnerem Sandwich-Material einkleben zu lassen.
Ausführlich alle Fragen aufschreiben und mit dem Wohnmobil-Koffer Hersteller durchsprechen
Bespreche Deine Pläne mit mehreren Aufbau-Herstellern und frage sie nach den Möglichkeiten. Schau Dir halbfertige oder vollendete Fahrzeuge von ihm an.
Wichtig: Lasse Dir schriftlich alles zusammenfassen und festlegen, was besprochen wurde und wie die Schritte der Ausführung sind !!
Bei der Lieferzeit würde ich 100% Reserve einplanen! Verlasse Dich nicht auf mündliche Aussagen und Liefertermine. Du hast einen Prototypen in Auftrag gegeben – kein Fahrzeug ist wie das zweite! Es greifen viele Gewerke ineinander um einen fertigen Wohnmobil-Koffer mit Deinem Basis-Fahrzeug zu vereinen.
Mit dem Koffer alleine ist es nicht getan, wichtig ist auch die Verbindung mit dem Fahrgestell.
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